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Eine '''Währung''' (von . Sie ermöglicht den Transfer von Waren und Dienstleistungen, ohne eine Gegenleistung in Form von anderen Waren und Dienstleistungen zu liefern.

Als Währung oder Währungseinheit wird auch die vom Staat anerkannte Geldart (das gesetzliche Zahlungsmittel eines Landes) bezeichnet. In diesem Fall ist Währung dann eine Unterform des Geldes. Die meisten Währungen werden an den internationalen gehandelt. Der sich dort ergebende Preis wird als bezeichnet. Nahezu alle gängigen Währungen basieren inzwischen auf dem , das heißt, es gibt eine Haupteinheit und eine Untereinheit, wobei die Untereinheit ein dezimaler Bruchteil (i. d. R. ein Hundertstel) des Wertes der Haupteinheit verkörpert (). In Fachkreisen wird die Untereinheit auch Unterwährung genannt.

In den jeweiligen Staaten üben der Finanzminister oder die staatliche Kontrolle über die Währung beziehungsweise die aus. Die Zentralbanken besitzen in nahezu allen westlichen Staaten ein großes Maß an , das heißt die Regierung kann gar nicht oder nur in sehr geringem Maße beziehungsweise indirekt auf die Zentralbank einwirken.

Ist eine Währung weltweit handel- und umtauschbar, so wird von ihrer gesprochen. Wird eine Währung durch Gold und/oder Silber hinterlegt und ist der Umtausch von Banknoten in das jeweilige Metall jederzeit möglich, so ist auch in diesem Zusammenhang Konvertibilität gegeben.

Derzeit gibt es weltweit en, die nur regional neben dem offiziellen Geld als Tauschmittel akzeptiert werden.

Hat eine Währung innerhalb der Bevölkerung stark an Vertrauen verloren, so bilden sich oft en wie n (z. B. in nach dem ), die dann als Zahlungs- und Tauschmittel dienen. Auch sogenanntes dient in Krisenzeiten als Ersatz für die offizielle Währung. Oftmals werden auch Währungen anderer Staaten zur Ersatzwährung. Ein bekanntes Beispiel ist der Gebrauch der ?? in der neben der . Insbesondere die sogenannten ?blauen Fliesen? (100-DM-Scheine) waren ein beliebtes Tauschmittel auf dem .

Überblick

Der Begriff Währung bezeichnet in einem weiten Sinne die , also die gesetzliche Ordnung des Geldwesens eines Staates. Häufiger bezeichnet Währung jedoch das gesetzliche Zahlungsmittel eines Staates. Die meisten Länder haben eine eigene nationale Währung. Eine Ausnahme bildet der Euroraum mit dem Euro als gemeinsamer Währung für 19 Länder ().

Der An- und Verkauf von Währungen erfolgt am . Im Rahmen des Tauschs einer Währung in eine andere entstehen . Neben Kreditinstituten sind wesentliche Marktteilnehmer auf dem Devisenmarkt auch größere Industrieunternehmen, private Devisenhändler, Devisenmakler und Handelshäuser. Auch die Zentralbanken verschiedener Länder können durch en aus wirtschaftspolitischen Gründen in den Devisenmarkt eingreifen. Aufgrund der zunehmenden internationalen Verflechtung hat der internationale Handel mit Währungen am Devisenmarkt in den letzten Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen. Währungen werden sowohl zu spekulativen Zwecken als auch zu realwirtschaftlich begründeten Tauschzwecken gehandelt.

Seit 1999 ermittelt die Euro-Referenzkurse für ausgewählte Währungen. Daneben haben die deutschen Banken das Euro-Fixing eingeführt, d. h., es werden täglich Referenzkurse für acht wichtige Währungen (USD, JPY, GBP, CHF, CAD, SEK, NOK, DKK) festgestellt, die als Grundlage für die Währungsgeschäfte der am Euro-Fixing beteiligten Banken dienen.

Währungspolitik

mini|250px|Staaten mit W�hrungen, die an den Euro oder den US-Dollar gebunden sind:
Währungspolitik sind alle Maßnahmen zur Gestaltung des inneren und äußeren Geldwertes. Währungspolitik im engeren Sinne (= Gestaltung des äußeren Geldwertes) ist die Gestaltung der Währungsbeziehungen mit dem Ausland und die Sicherung des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts. Die auf das Inland gerichteten währungspolitischen Maßnahmen werden auch als bezeichnet. Die Währungspolitik im engeren Sinne kann verschiedene Ziele verfolgen:
  • Senkung von
  • Erreichen einer hohen internationalen
  • Erreichen einer hohen

Welche dieser zum Teil gegenläufigen Ziele ein Land verfolgt, zeigt sich auch schon in der Wahl des s:

Bei einem ist die Zentralbank verpflichtet, den Kurs der eigenen Währung am Devisenmarkt je nach Marktlage durch Käufe oder Verkäufe von Devisen (Devisenmarktinterventionen) stabil zu halten. Beispielsweise haben heutzutage einige Länder ihre nationale Währung an den Wert des Dollar oder des Euro gebunden. Der Vorteil eines festen Wechselkurses ist die Planungssicherheit für international operierende Unternehmen. Wechselkurse sind ein wichtiger Kalkulationsfaktor für den Handel und Kapitalverkehr mit dem Ausland. Wenn z. B. eine Rechnung auf eine lautet und diese wertet bis zur Bezahlung aufgrund von Wechselkursschwankungen auf, dann wird die erworbene Ware real teurer als zunächst kalkuliert. Der Nachteil von festen Wechselkursen ist, dass es für eine Zentralbank schwer bis unmöglich wird eine eigenständige (nationale) Geldpolitik zu verfolgen.

Heutzutage haben die meisten Währungen . Der Wechselkurs bildet sich also am Devisenmarkt im Wechselspiel von Angebot und Nachfrage. Währungsschwankungen führen zu Unsicherheit und reduziert die Planungs- und Kalkulationssicherheit international operierender Unternehmen. Durch eine Aufwertung der heimischen Währung verlieren
inländische Unternehmen an Wettbewerbsfähigkeit weil ausländische Waren und Dienstleistungen relativ billiger werden, während gleichzeitig Exporte relativ teurer werden.

Währungskrise

Als wird eine volkswirtschaftliche Krise in Form der schnellen und unerwarteten bezeichnet. Sie wird durch das ungewollte Aufgeben eines festen Wechselkurses zu einer oder mehreren anderen Währungen oder zum Gold ausgelöst. Ursache oder Folge von Währungskrisen können Finanz- und Wirtschaftskrisen sein.

Obwohl Währungskrisen immer verschieden geartet sind, lassen sich einige ''Frühindikatoren'' ausmachen, die sehr häufig auftreten. Hierunter fallen (anhaltende) defizite, starke Devisenzuflüsse in der , ein Anwachsen der kurzfristigen Auslandsverbindlichkeiten, hohes Kreditwachstum sowie starke Preissteigerungen bei Vermögenswerten (insbesondere Immobilien und Aktien).

Beispiele für Währungskrisen nach Ende des Bretton-Woods-Systems sind unter anderem die 1971, die lateinamerikanische Schuldenkrise von 1982/83, die Mexikokrise von 1994/95 (), die südostasiatische Finanz- und Währungskrise 1997 () sowie die .

Historische Entwicklung

Frühere Währungsformen bis hin zum Münzzeitalter

Alter Orient, Ägypten und Afrika

Die klassischen Geldfunktionen (Tauschmedium, Zahlungsmittel, Wertmesser und Wertaufbewahrungsmittel/Wertspeicher) wurden bereits zu Beginn des 3. Jahrhunderts v. Chr. durch Metalle wie Kupfer, Silber, Zinn und Gold erfüllt. Daneben fungierte Getreide als Tauschmittel und Wertmesser. Jedoch war die in Verbindung mit der sowie die mit ihnen verbundene hinderlich für die Entwicklung einer Geldwirtschaft, da nicht selbst produzierte Güter meist im Wege des Tausches oder der Dienstverpflichtung beschafft wurden. Münzgeld setzte sich daher erst später und zunächst nur in einigen Wirtschaftszweigen durch.

In Afrika existierten zu jener Zeit die verschiedensten Formen von Währungen. Allen gleich war ihre Funktion als Wertspeicher. So fungierten z. B. Perlen, Elfenbein, Vieh oder auch die als Zahlungsmittel. Im 15. Jahrhundert, mit Aufkommen des Sklavenhandels, waren insbesondere die Manille-Ringe, die als Bezahlung für Sklaven dienten, von Bedeutung.

Griechenland

Im antiken Griechenland existierte zunächst eine ganze Klasse von Gütern, die jeweils einzelne Geldfunktionen verkörperten.
  • Wertmesser: Vieh
  • Wertspeicher: Juwelen
  • Tauschmittel: Wein, Kupfer, Eisen und Sklaven
  • Zahlungsmittel: Pfeilspitzen und Bratspieße

Im Laufe der Zeit setzte sich genau abgewogenes ungemünztes ).

Von einer Geldwirtschaft im eigentlichen Sinne kann jedoch erst Anfang des 5. Jahrhunderts v. Chr. gesprochen werden. Zentrum der antiken Monetarisierung war Athen, dessen Währung im gesamten Mittelmeerraum zirkulierte. Gründe hierfür liegen in der demokratischen Struktur sowie in der Handelsmacht Athens. Erst führte eine neue bedeutende Währung ein, die Athens Vormachtstellung beendete.

Rom

Wie im antiken Griechenland gab es auch in verschiedene Geldformen. Eine Vereinheitlichung hin zu einer allgemein gültigen Währung fand um 500 v. Chr. statt. Geld diente hier zunächst zur Festsetzung von Strafen. Im Zuge der Expansion des Römischen Reiches kamen immer größere Gold-, Silber- und Bronzevorkommen als Kriegsbeute nach Rom. Dies förderte die nun aufkommende großflächige Münzprägung. Zunächst wurden Bronze- und Silbermünzen hergestellt. Es dauerte jedoch relativ lange, bis die römische Münzprägung an den Umfang der griechischen anknüpfen konnte. Im Zuge der wurde der Metallgehalt der Münzen reduziert, da immer größere Geldmengen für die Finanzierung des Militärs nötig waren. Andererseits verbreitete sich die römische Währung auch immer mehr in ganz Italien, so dass alle anderen italienischen Städte ihre Münzprägung quasi einstellten. In den neu eroberten Gebieten außerhalb Italiens existierten unzählige verschiedene Währungen, die jedoch mit der römischen Hauptwährung konvertierbar waren.

Infolge weiterer Expansionen flossen immer größere Silbermengen nach Rom, sodass ein Großteil der staatlichen Ausgaben durch die Neuprägung von Silbermünzen finanziert wurde, was in den folgenden Jahrhunderten zunächst zur Geldentwertung und im 3. Jahrhundert n. Chr. zum völligen Zusammenbruch der römischen Silberwährung führte. So besaßen in zunehmendem Maße auch die römischen Bürger kein Vertrauen mehr in immer neue Münzformen, die einen tendenziell immer geringer werdenden Silberanteil besaßen. Die Folge war, dass insbesondere ältere Münzen gehortet beziehungsweise eingeschmolzen wurden. Das Geld verlor dadurch stark an Bedeutung, sodass zum Beispiel der Sold der römischen Soldaten direkt in Getreide ausgezahlt wurde. Als Reaktion ersetzte der Kaiser die Silberwährung durch eine stabile Goldwährung.

In der Spätantike kam es schließlich zu einer Neuordnung des Geldsystems, wobei wieder Silbermünzen ? diesmal jedoch mit hohem Silbergehalt ? sowie Bronzemünzen geprägt wurden. Goldmünzen bestanden aber weiterhin. Ungeachtet dessen verlor die Silbermünze dennoch weiter an Bedeutung, so dass das einst auf Silber- und Bronzemünzen basierende Geldsystem Roms durch ein System einer Gold- und Bronzewährung ersetzt wurde.

Byzanz

Als Basis für das byzantinische Währungssystem diente die unter Konstantin I. eingeführte Goldwährung, der sogenannte . Er wurde vom Kaiser im Jahr an Stelle des '''' als neue eingeführt und blieb, ab dem 10. Jahrhundert als '''' und ab dem 11. Jahrhundert als '''', bis zur länger als ein Jahrtausend im Umlauf. Diese Währung bestand über etwa 1000 Jahre. Gründe hierfür sind der hohe Goldgehalt und die daraus folgende Stabilität der Goldwährung. Silber verlor im Zuge dieser Entwicklung immer mehr an Bedeutung. Es bestand jedoch, wie auch Bronzegeld, neben der Goldwährung als Zahlungsmittel fort. Geld besaß in der byzantinischen Gesellschaft einen enorm hohen Stellenwert. Es diente in allen Bereichen der Wirtschaft sowie bei öffentlichen Ausgaben und ermöglichte den internationalen Handel. Dieser brach jedoch infolge wachsender Unsicherheiten (auch Piraterie auf den Handelswegen) fast im ganzen byzantinischen Gebiet zusammen.

Frühes Mittelalter

Anknüpfend an den bereits erwähnten Solidus entwickelte sich unter der schwere Silberdenar, der auch genannt wurde. Die Goldzirkulation im Rahmen der staatlichen Institutionen an sich nahm jedoch ab. Andererseits entwickelte sich das Geld in zunehmendem Maße zu einem Tauschmittel, das dem Handels- und Marktgeschehen diente. Die ursprüngliche Goldwährung verlor als Zahlungsmittel an Bedeutung und wurde nur noch als eine Art Wertspeicher gehortet. Im 7. bis 8. Jahrhundert vollzog sich dann der Übergang zur reinen Silberwährung, die lediglich noch den reinen Rechenbezug zum Gold aufwies.

Einführung des Papiergelds

Erstmals verwendet wurde Papiergeld in Form von Banknoten in China. Die Einführung war ein langwieriger und stetiger Prozess, der sich ungefähr von 618 bis 1279 erstreckte. So diente Papiergeld im 10. Jahrhundert zunächst nur auf regional sehr beschränkter Ebene als Erleichterung für die Händler in der staatlichen Salzindustrie. Die Banknotenproduktion wurde in der Folge zwar verstaatlicht, jedoch gab es viele regional verschiedene Währungen. Die eigentliche massenweise Produktion von Banknoten wurde erst mit Erfindung des Drucks mit beweglichen Lettern im 11. Jahrhundert ermöglicht. Mitte des 13. Jahrhunderts wurden die vielen verschiedenen Währungen erstmals zu einer staatlichen Währung vereinheitlicht.

In der islamischen Welt entwickelte sich in der Zeit des 7. bis 12. Jahrhunderts eine starke Geldwirtschaft, die vom erhöhten Handelsumschlag und einer stabilen hochwertigen Währung (dem ) profitierte. In jener Zeit wurden erstmals Kredite, Schecks, Schuldscheine und Sparkonten eingeführt. Auch die notwendigen Bankstrukturen entstanden mit dieser Entwicklung.

Im Jahr 1661 wurden in Schweden erstmals auf europäischer Ebene Banknoten offiziell eingeführt. Zwar besaß Schweden reiche Kupfervorkommen, jedoch besaßen Kupfermünzen einen geringen Zahlwert, so dass große und außerordentlich schwere Münzen geprägt werden mussten. Die Benutzung von Papiergeld stellte somit eine enorme Erleichterung dar.

Die Benutzung von Banknoten offenbarte natürlich viele Vorteile, so dass zum Beispiel die Kreditvergabe spürbar erleichtert wurde und auch der sehr riskante Transport von Gold und Silber entfiel. Weiterhin war es nun erstmals möglich Anteile an Unternehmen in Form von Papier auszugeben.

Auf der anderen Seite bestanden jedoch einige Nachteile, so z. B., dass die Regierungen jetzt in der Lage waren theoretisch unbegrenzt Geld nachzudrucken, um ihren Finanzierungsbedarf (vereinfachte Kriegsfinanzierung) zu decken, da, anders als bei Münzen mit genau definiertem Edelmetallgehalt, ein fest hinterlegter Wert der Banknoten nun nicht mehr bestand. Eine mögliche Folge dieser Entwicklung wäre das Einsetzen einer starken .

Endgültig durchgesetzt hatte sich die nicht an Edelmetall gebundene Papierwährung im 20. Jahrhundert ? spätestens in der .

Übergang zu nationalen Einheitswährungen

Im Hochmittelalter war das ein , das jeder Adlige anstrebte, denn das war ein profitables . Dies führte dazu, dass es viele nicht vergleichbare Währungen gab, bei denen der bei einzelnen Münzarten stark schwanken konnte. Denn im Mittelalter waren n üblich; der fremder Münzen wurde anhand des Edelmetallgehaltes ermittelt. Dies wiederum behinderte den überregionalen Handel. Aus diesen zwei Gründen ? Handelserleichterung und Machtkonzentration ? verstärkte sich die Tendenz zu nationalen Einheitswährungen.

In der frühen Zeit des Kurantgeldes entsprach der Metallgehalt der Münzen ihrem . Da sich die en jedoch öfter zu en verleiten ließen, um ihren Geldbedarf zu decken, kam es in der mehrfach zur . So beruhte beispielsweise die sogenannte zu Beginn des auf einer Münzverschlechterung.

Treibend in Europa war Frankreich, das mit seiner Zentralregierung die Münzrechte früh sammelte und dem König unterstellte. Die erste wichtige , also der feste Umtauschsatz zwischen den Gold- und Silbermünzen (Der Ausdruck '''Hinkende Währung''' bezeichnete ein Währungssystem, bei dem zwei Metalle (meist Gold und Silber) gesetzliches Zahlungsmittel waren).

Der Goldstandard

Neben dem starken Preisverfall für Silber gegen Ende des 19. Jahrhunderts brachten die bimetallischen Währungen weitere Probleme mit sich, so dass viele Staaten sich entschieden ihre Währung nur mit Gold zu hinterlegen.

{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Währungsreserven in Form von !! Überwiegend Goldmünzen !! Gold, Silber, Scheidemünzen, Banknoten
|-
| Gold || England, Deutschland, Frankreich, USA || Belgien, Schweiz
|-
| überwiegend Devisen || Russland, Australien, Südafrika, Ägypten || Österreich-Ungarn, Japan, Holland, Skandinavien, sonst. brit. Dominions
|-
| ausschließlich Devisen || || Philippinen, Indien, Lateinamerika
|}

Mit Einführung des Goldstandards entstand die sogenannte ?Verpflichtung zur Konvertibilität?, das heißt, es war für jeden Bürger zu jeder Zeit theoretisch möglich, sein Bargeld gegen die entsprechende Menge Gold bei der Zentralbank zu tauschen. Die bezeichnet hierbei das Umtauschverhältnis. Dieser reine Goldstandard existierte eigentlich nur in der Theorie. Praktisch fungierte die Hinterlegung der Währung mit Gold jedoch nur als eine Art Absicherung vor zu starker Bargeldinflation (Preisstabilisierung).

Mit Beginn des erhöhte sich der Geldbedarf seitens der Regierungen dramatisch. Verstärkt wurde diese Entwicklung noch während der Weltwirtschaftskrise und schließlich durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Viele Staaten rückten nun vom reinen Goldstandard ab und restaurierten ihn zu einem Goldkernstandard. Der direkte Umtausch von Banknoten in Gold war damit ausgeschlossen.

Bretton Woods und das IWF-System

Bereits im Jahr 1944 während des entschieden sich 44 Staaten ein neues Währungssystem einzuführen. Kerngedanke war hierbei laut dem White-Plan die Kopplung der internationalen Währungen an den US-Dollar. Seitens der US-Zentralbank bestand gegenüber der Zentralbank anderer Länder des Bretton-Woods-Systems eine Umtauschpflicht des Dollar in Gold zu einem bestimmten Wechselkurs. Somit entstanden feste Wechselkurse zwischen den jeweiligen Währungen und dem US-Dollar als .

Weiterhin wurden der (IWF) und die gegründet. Der IWF sollte die Stabilität des internationalen Währungssystems fördern und bei Schieflagen korrigieren. Er überwachte also de facto die festgelegten Wechselkurse. Dazu diente auch die Einführung von en durch den IWF.

Die Werthaltigkeit des Dollar als Ankerwährung sollte dadurch gesichert sein, dass die Notenbanken der teilnehmenden Staaten gegenüber der das Recht hatten, Dollars zu einem Umtauschkurs von 35 $/Feinunze in Gold zu tauschen. Die tatsächliche Eintauschmöglichkeit hing von der Größe der Goldreserven der FED ab. 1948 hatte die FED Goldreserven im Wert von 25 Mrd. $ (71 % der Weltgoldreserven), denen kurzfristige Auslandsschulden von 18,6 Mrd. $ gegenüberstanden. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten fast alle Bretton-Woods-Staaten einen großen Nachholbedarf an Investitions- und Konsumgütern, so dass sie lieber Dollarbestände anhäuften, als Dollars in Gold zu tauschen. Aufgrund ständiger e der Vereinigten Staaten stieg die Auslandsverschuldung immer weiter an. 1961 verfügte die FED noch über 44 % der Weltgoldreserven, die kurzfristig fälligen Auslandsschulden waren aber bereits um eine Mrd. $ höher als der Wert der Goldreserven. Bis 1971 sanken die US-Goldreserven auf 12 Mrd. $. Anfang der 1970er Jahre wurde das Bretton-Woods-Abkommen aufgegeben, die Institutionen bestanden jedoch mit teils veränderten Zuständigkeiten fort.

Das System der flexiblen Wechselkurse

Anfang des Jahres 1973 wurden in den meisten westeuropäischen Staaten und in Japan die Dollarkurse freigegeben. Die Wechselkurse wurden flexibel. In diesem Zusammenhang entstand der Begriff des freien Floatens (engl. für ?schweben, treiben?), welches im Gegensatz zu fest fixierten Wechselkursen stand. Jedoch entschieden sich insbesondere kleinere Volkswirtschaften, die mehr vom internationalen Handel abhingen als zum Beispiel Japan oder die USA, feste Wechselkurse zu behalten. Dies wurde aber mit der Zeit immer schwieriger, da internationale Kapitalbewegungen durch neue Entwicklungen auf dem Gebiet der EDV-Technik und der Telekommunikation immer leichter und schneller vonstattengingen. Zudem gestaltete sich auch die Kontrolle schwieriger.

Bereits kurz nach Einführung der flexiblen Wechselkurse wurde das neue System mit zwei konfrontiert. In der Folge ergaben sich erhebliche überschüsse (-Staaten) und -defizite (-Staaten). Dies glich sich jedoch mittelfristig wieder aus.

Erst mit dem 2. IWF-Änderungsabkommen wurde den Mitgliedsstaaten die Wahl des Wechselkurssystems selbst überlassen. Jedoch war dies an die Verpflichtung der einzelnen Staaten gebunden, für stabile Währungs- und Wirtschaftsverhältnisse zu sorgen. Gold verlor somit endgültig seine Stellung als Bezugsgröße.

Die Wechselkurse schwankten in der Folge merklich und veränderten sich auch dauerhaft. Insbesondere die voneinander abhängigen Staaten im westlichen Europa versuchten, sich gemeinsam gegen Wechselkursschwankungen abzusichern, und schufen dafür das . Sie strebten stabile Wechselkurse auf Basis der ''Stufenflexibilität'' an.

Von den flexiblen Wechselkursen profitierte insbesondere der internationale Handel, welcher im Vergleich zu Entwicklung der Bruttoinlandsprodukte überproportional wuchs.

Eine generelle Tendenz für die Entwicklung der Inflation ließ sich hingegen nicht feststellen. So wichen die Inflationsraten in Deutschland und in den USA deutlich voneinander ab.

Währungspolitische Zusammenarbeit in Europa bis hin zum Euro als Einheitswährung

Nach Beschluss der europäischen Staats- und Regierungschefs (Den Haag 1969) sollte die Europäische Gemeinschaft schrittweise zu einer ''Wirtschafts- und Währungsunion'' ( (1992) wurde schließlich die vollständige Währungsintegration beschlossen.

Der Europäische Wechselkursverbund diente dabei zunächst als Instrument, um das Bretton-Woods-System der festen Wechselkurse zumindest noch teilweise zu erhalten. Dadurch sollte die Konvertibilität der einzelnen europäischen Währungen gewährleistet werden (Block-Floating).

Dies scheiterte jedoch und wurde durch das EWS ersetzt, dessen vorrangiges Ziel die Wechselkursstabilität innerhalb der Europäischen Gemeinschaft war. Die Einführung des ECU als Recheneinheit (vgl. ) war Teil dieser Entwicklung. Weiterhin wurde festgelegt, dass die Wechselkurse nur innerhalb einer gewissen Bandbreite schwanken durften. Diese wurden jedoch infolge der Währungskrisen 1992/1993 stark erweitert. Allen voran ist hier die vom September 1992 zu nennen, die dazu führte, dass das Europäische Wirtschaftssystem verließ. In unmittelbarem Zusammenhang mit der Pfundkrise ist der amerikanische Investor zu nennen, der massiv gegen das spekulierte, indem er in sehr großem Maße Pfund gegen und tauschte und damit den Wertverfall des Pfunds noch mehr beschleunigte.

Der entscheidende Schritt zur europäischen Einheitswährung wurde jedoch mit dem Vertrag von Maastricht vollzogen, der die Schaffung der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion verankerte. 1998 nahm schließlich die (EZB) ihre Arbeit auf.

Mit der Einführung des Euro, zunächst als ) verpflichtet.

Obwohl die Preise innerhalb der gut vergleichbar sind, weicht aufgrund von nationalen Besonderheiten die beziehungsweise der Binnenwert, also die Menge an Waren und Dienstleistungen, die die Bürger in der Eurozone für einen bestimmten Geldbetrag in einem bestimmten Land kaufen können, voneinander ab.

Im Laufe der Zeit sind weitere Staaten der Eurozone beigetreten (zum Beispiel 2001 Griechenland). Voraussetzung dafür ist die erfolgreiche Teilnahme am (WKM II).

Darüber hinaus haben einige Staaten (z. B. , ) ihre Währung anhand des s an den Euro gebunden. Der Euro nimmt dabei die Rolle der ein, indem er einen festen Wechselkurs zur jeweiligen Heimatwährung hat.

Freie und gebundene Währungen

Man unterscheidet folgende Arten von Währungen: (als ) vermeint, obwohl in -Systemen Geld () mehrheitlich aus -Schöpfung resultiert und insofern mit ''Rückleistungsdruck aus Verbindlichkeiten'', bzw. mit verpfändeten Sicherheiten ? mit Schulden eines Anderen ? als unterlegt verstanden werden kann.

Nebenwährung

Eine '''Nebenwährung''' ist eine alternative einer Volkswirtschaft. Es handelt sich um eine fremde Währung neben der gesetzlich vorgeschriebenen Währung, die vor allem als Zwischentauschmittel und darüber hinaus auch als Recheneinheit innerhalb eines Währungsgebietes verstärkt auftritt und genutzt wird,. Häufige Nebenwährungen sind en, oder eine stabile verfügbare ausländische Währung wie der .

Siehe auch

Literatur

  • Oliver Blanchard, Gerhard Illing: ''Makroökonomie.'' (Originaltitel: ''Macroeconomics''). 4., aktualisierte und erweiterte Auflage. Nachdruck: Pearson Studium, München 2008, ISBN 978-3-8273-7209-3.
  • . Enzyklopädie der Antike.'' Band 4, Metzler, Stuttgart/Weimar 1998, ISBN 3-476-01474-6, Sp. 873?888.
  • Bary Eichengreen: ''Vom Goldstandard zum Euro''. Die Geschichte des internationalen Währungssystems (Originaltitel: ''Globalizing capital.'' Übersetzt von Udo Rennert und Wolfgang Rhiel). Wagenbach, Berlin 2000, ISBN 3-8031-3603-2.
  • Europäische Zentralbank: , Frankfurt 2005 (englisch).
  • 1335, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002, ISBN 3-8252-1335-8.
  • M. North: ''Das Geld und seine Geschichte''. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Beck, München 1994, ISBN 3-406-38072-7.
  • Wolfgang Schricker, Eberhard Rubin: ''Geld, Kredit & Währung.'' In: ''VfW-Skriptenreihe.'' Band 22, 6. Auflage. Verlag für Wirtschaftsskripten VfW, München 1992, ISBN 3-921636-95-7.
  • René Sedillot: ''Muscheln, Münzen und Papier''. Die Geschichte des Geldes (Originaltitel: ''Histoire morale et immorale de la monnaie'' übersetzt von Linda Gränz), Campus, Frankfurt am Main, New York, NY 1992, ISBN 3-593-34707-5.
  • Jack McIver Weatherford: ''Eine kurze Geschichte des Geldes und der Währungen''. Von den Anfängen bis in die Gegenwart (Originaltitel: ''The History of Money'' übersetzt von Antoinette Gittinger). Concett bei Oesch, Zürich 1999, ISBN 3-905267-03-9.
  • Wolfram Weimer: ''Geschichte des Geldes''. Eine Chronik mit Texten und Bildern, -Taschenbuch 2307, Frankfurt am Main/ Leipzig 1994, ISBN 3-518-38807-X (Erstausgabe bei Insel, Frankfurt am Main/ Leipzig 1992, ISBN 3-458-16265-8).
  • Sören Wolff: ''Eine kurze Geschichte des Geldes''. Die Entstehung der Vertragsform Kredit und nominaler Geldzeichen in Antike und Neuzeit. In: ''Ökonomische Essays'' Band 15, Metropolis, Marburg 2010, ISBN 978-3-89518-788-9.

Weblinks

  • des Bankenverbandes
  • mit Echtzeit-Kursen

Einzelnachweise